CMD, TMD, Kiefergelenke


In der Osteopathie suchen wir prinzipiell eine präzise mechanisch-funktionelle Diagnose, wie auch ein integratives Gesamtmuster, das alle zum Problem beitragenden Faktoren abbildet.
Genau dieser Therapieansatz kommt bei CMD in ganzer Fülle zum Tragen, da zum einen die Ursachen so multifaktorell sind und zum anderen das Kiefergelenk eine zentrale Rolle für die Gesamtstatik im Körper darstellt.

Dysbalancen aus dem muskuloskelettalen System (z.B. Schulterverletzungen, Beckentraumata, LWS-Syndrome, ISG-Blockaden etc. ) haben ebenso Einfluss auf die Funktionsfähigkeit des Kiefergelenks wie die Mechanik der Organe und dazugehörigen Faszien, die z.B. nach Operationen einen erhöhte Spannung auf das ganze System ausüben können.

Da das Kiefergelenk sich anatomisch sehr nah an den Kopfgelenken befindet und über zahlreiche Muskeln, Sehnen, Bänder und Knochen mit der Hals-, Rachen, Gesichts-, und Schädelregion verbunden ist, ist es sinnvoll diese Strukturen mitzubeurteilen. Mobilisierungen, Dehnungen, Muskelbehandlungen, direkte und sanfte osteopathische Techniken helfen, hier lokale Problematiken zu adressieren und dem Kiefer mehr Funktionsspielraum zu geben.
Nicht zuletzt ist unsere Kaumuskulatur, vor allem der Muskulus Masseter, einer der stärksten Muskeln im Körper. Kein Wunder also, dass eine erhöhte Spannung in diesem Bereich und damit ein erhöhter Druck aufs Kiefergelenk sehr unangenehme Auswirkungen haben kann. Ursache hierfür ist oft Bruxismus (nächtliches Beißen oder Knirschen), was häufig Folge von Stress und einer hohen Arbeits- oder Lebensbelastung ist. Aber auch nach kieferchirurgischen Eingriffen oder langjähriger Spangenversorgung kann eine Dysbalance bestehen bleiben.

Eine direkte Behandlung der Muskulatur, Gelenke und des Bandapperats bringt oft schon erste
Linderung. Selbstverständlich ist es hier auch wichtig mit Ihren behandelnden Zahnärzten oder
Kieferorthopäden zusammenzuarbeiten ( ggf. Schienenversorung, erneute Anpassung einer vorhandenen Beißschiene etc.) um möglichst optimale Therapieerfolge zu erzielen.